Wie kaum anders zu erwarten, hat Hasbro / Disney die (letzte) Chance genutzt, mit dem Indiana Jones Franchise noch einmal richtig Kasse zu machen. Es ist zu erwarten, das der diesjährige Indiana Jones Film der letzte sein wird, zumindest mit Harrison Ford. Es steht zu befürchten, das einer der aktuellen "Schauspieler" uns in den kommenden Jahren mit einem Reboot heimsuchen wird, aber das ist ein anderes Thema. Kommen wir zunächst einmal zu der Bestellung selbst. Bei den Indiana Jones Figuren war es immer so, das Indy ausverkauft war, während die anderen Charaktere wie Blei in den Regalen lagen. Das merkt man heute an den Preisen für die Ladenhüter der letzten Dekaden ( German Mechanic ), die teils astronomische Preise erzielen. Schlauer Fuchs, der man ist, bestellt man heute vor. Also habe auch ich Anfang März einige Figuren sowohl der Retro- als auch der 9inch Serie vorbestellt. Wohlgemerkt, mit Preis- und Liefergarantie. Bei Amazon bestelle ich sowieso ständig, also kein Grund, sich im Hasbro Store anzumelden. Geliefert werden sollte pünktlich zum Erscheinen am 15.04. und es geschah - nichts. Während die 9 Inch Figuren am 19.05. ankamen, liess der Retro Indy auf sich warten. (Trotz Vorbestellung und Prime). Eine Nachfrage bei Amazon ergab, der Großhändler habe keine mehr auf Lager, diese werden aber nachgeliefert. Bis heute ( 11.05. ) hat er offenbar keine erhalten, was naheliegt, da überall ausverkauft. Nun sollte man aber annehmen, ein Händler wie Amazon weiss aufgrund der Vorbestellungen entweder, wieviele er ordern muss oder aber er stoppt den Vorverkauf, wenn seine Bestände ausgeschöpft sind. ich gehe auch davon aus, das Amazon bei Hasbro ein Volumen generiert, das ihm zahlreiche Vergünstigungen ermöglicht. Die Bestellung bei einem anderen Händler war sehr skurril. Geliefert werden sollte am 04.05., dann verzögerte sie sich und letztlich hiess es, die Sendung sei zurück gesendet worden. Also noch einmal bestellt. Die Sendung kam sogar an, allerdings wurde sie doppelt gesendet (und berechnet). Warum, weiß auch Amazon nicht. Die Lieferung erfolgte natürlich nicht mehr zum garantierten Preis von 19,99 inkl. Versand, sondern für knapp 30 Euro. Chapeau Amazon, der richtige Weg, Stammkunden mit mehreren tausend Euro Einkaufsvolumen pro Jahr glücklich zu machen. Die diffuse Veröffentlichungsstrategie von Hasbro tut, neben der Gewinnoptimierung von Disney, ein übriges, dem Sammler zwar das Geld aus der Tasche zu ziehen, aber auch den Frust zu mehren. Zur Figur selbst. Schönes Design, wie schon bei der Star Wars Retro Serie basierend auf den originalen Gussformen mit identischem Kartendesign. Alles in allem also ein netter Rückgriff in die Kindheit und eine erhebliche Ersparnis gegenüber den 80er Figuren von Kenner. Im Regal fällt es nicht wirklich auf, wenn man auf die Retrolinie zurückgreift. Zu wünschen wäre es, wenn auch die seinerzeit erschienenen Playsets wieder veröffentlicht werden. (Anzunehmen ist allerdings, zu horrenden Preisen). Man macht, so man ihn denn bekommt, mit dem Indiana Jones nichts falsch, eine gute Gelegenheit, die Sammlung zu komplettieren oder sich die Helden seiner Kindheit in die Vitrine zu stellen (Die anderen erhältlichen Figuren sind ebenfalls exakte Kopien), ohne einen Kredit aufnehmen zu müssen. Und sicherlich sind die Kinder von damals die Zielgruppe der Retro Collection von heute, eine Sechsjährigen von heute wird man mit den Figuren nicht mehr von der Playstation weglocken. Das hat Hasbro gut erkannt, die Abzocke hat aber schon fast Lego Qualität erreicht.
